
Kronen Zeitung
WM-QUALI-ENTTÄUSCHUNG
Bitter! Österreich verliert durch Last-Minute-Tor
Österreichs Fußball-Nationalteam hat in der WM-Qualifikation den ersten Rückschlag hinnehmen müssen. Die ÖFB-Auswahl musste sich am Sonntag in Rumänien nach einem Gegentor in der 95. Minute mit 0:1 (0:0) geschlagen geben.
Den Nackenschlag verpasste den Österreichern der eingewechselte Innenverteidiger Virgil Ghita. Österreich führt die Gruppe H nach davor fünf Siegen in fünf Spielen weiterhin zwei Punkte vor dem ersten Verfolger Bosnien an.
Theoretisch könnte die ÖFB-Auswahl in den verbleibenden beiden Runden aber auch noch auf Platz 3 abrutschen und damit nicht nur das Direktticket für die WM 2026 in Nordamerika, sondern auch das Playoff der Gruppenzweiten verpassen. Bosnien-Herzegowina hat die WM-Teilnahme nun wieder in der eigenen Hand, müsste dafür aber am 15. November gegen Rumänien und am 18. November in Wien gegen Österreich gewinnen. Die Österreicher gastieren in ihrem nächsten Spiel am 15. November auf Zypern.
Rumänen gefährlicher
In der ÖFB-Startformation gab es die erwarteten Änderungen. Alexander Schlager übernahm im Tor von Patrick Pentz. In der Viererabwehr ersetzten Philipp Lienhart und Phillipp Mwene drei Tage nach dem 10:0-Rekordsieg gegen San Marino Kevin Danso und Alexander Prass. Im Offensivzentrum rückte der gegen San Marino wegen Fersenproblemen pausierende Christoph Baumgartner ins Team, der neue ÖFB-Rekordtorschütze Marko Arnautovic auf die Ersatzbank. Michael Gregoritsch agierte als Solospitze.
Unter den 39.581 Zuschauerinnen und Zuschauern in der bei weitem nicht vollen Arena Nationala waren mehr als 1.000 ÖFB-Fans und Österreichs Außenministerin Beate Meinl-Reisinger. Sie sahen eine kampfbetonte Partie, in der die Österreicher vor der Pause zwar etwas mehr Ballbesitz, die Rumänen aber die gefährlicheren Szenen hatten. Valentin Mihaila setzte einen Seitfallzieher ebenso links neben das Tor (7.) wie Andrei Ratiu einen Distanzschuss (15.).
Bei der ÖFB-Auswahl lief offensiv wenig bis nichts zusammen. Den einzigen Schuss Richtung Tor setzte Romano Schmid weit drüber (37.). David Alaba musste nach einem verlorenen Zweikampf seines Nebenmannes Lienhart gegen Rumäniens Mittelstürmer Daniel Birligea retten (42.). Die Rumänen hatten mehr Zug zum Tor, wirklich zwingende Chancen fanden aber auch die Hausherren in den ersten 45 Minuten nicht vor.
Kalte Dusche in Minute 95
Die Österreicher wurden nach Seitenwechsel etwas aktiver. Einen aufs kurze Kreuzeck angetragenen Schuss von Marcel Sabitzer parierte Ionut Radu (49.). Rumäniens Torhüter war auch bei einem Baumgartner-Zuspiel in Richtung Konrad Laimer aufmerksam (56.). Die Rumänen blieben aber gefährlicher: Mihaila knallte einen Schuss aus 20 Metern an die linke Stange (60.), Dennis Man schoss aus ähnlicher Position drüber (62.).
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick brachte in der 65. Minute Florian Grillitsch und Alexander Prass ins Spiel. Nach einem Ballverlust von Grillitsch musste Schlager all sein Können aufbieten, um eine Topchance des aufgerückten Andrei Ratiu zu entschärfen (69.). Die Österreicher schienen den Punkt aus Bukarest bereits mitzunehmen, ehe in der fünften Minute der Nachspielzeit Ghita zuschlug. Der Innenverteidiger köpfelte eine Flanke von Rumäniens Kapitän Ianis Hagi ins Tor. Man hatte sich zuvor gegen Prass durchgesetzt und die ÖFB-Auswahl dessen Querpass nur zu Hagi geklärt.
Das Hinspiel gegen die Rumänen hatten die Österreicher zum Quali-Start im Juni in Wien mit 2:1 gewonnen. Die erste WM-Teilnahme seit 1998 ist immer noch in Griffweite, das ÖFB-Team steht im November nun aber etwas mehr unter Druck. Auf Zypern fehlen mit Kapitän Alaba und Mwene zudem zwei Akteure gesperrt. Beide Defensivspieler sahen in der zweiten Hälfte in Bukarest Gelbe Karten mit Folgen.
Das Ergebnis:
Rumänien – Österreich 1:0 (0:0)
Bukarest, Arena Națională, 39.581 Zuschauer, SR Massa (ITA)
Tor: 1:0 (95.) Ghita
Gelbe Karten: Burca, Mihaila bzw. Baumgartner, Schmid, Mwene (im nächsten Spiel auswärts gegen Zypern gesperrt), Alaba (gegen Zypern gesperrt)
Rumänien: Radu – Ratiu, Popescu (72. Ghita), Burca, Chipciu – Hagi, M. Marin, Dragomir – Man, Birligea (88. Munteanu), Mihaila
Österreich: A. Schlager – Posch, Lienhart, Alaba, Mwene (66. Prass) – Laimer, Seiwald – Schmid (86. Schöpf), Baumgartner (66. Grillitsch), Sabitzer – Gregoritsch (86. Florucz)
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